
Brennholz kaufen bleibt teuer – Preise weit über Vorjahr

Derzeit kostet Laubbrennholz rund 30 % mehr als vor einem Jahr. Beim eigentlich weniger gefragten Nadelbrennholz sind die Preise sogar 45 % höher als vor Jahresfrist. Das zeigen jedenfalls die vom Statistischen Bundesamt erfassten Brennholzpreise vom Juni.
Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing hat für einen Raummeter trockenes Buchenholz für den Monat Juli Preise von 152 Euro pro Raummeter ermittelt und damit etwa ein ähnliches hohes Niveau wie zum Beginn dieses Jahres.
Beim Direktbezug aus dem Wald vor Ort war der Preisanstieg geringer und die Preise niedriger, sagt der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V (HKI) auf der Grundlage einer Befragung der Forstämter.
Der Preis für einen Raummeter Brennholz vom Forstamt bewegt sich nach den Erhebungen des HKI zwischen 35 und 58 Euro. Hierbei weisen Forstbeamte dem Selbstabholer markierte Holzstämme am Waldweg, sogenannte „Polter“ zu.

Der bundesweite Durchschnittspreis für den Raummeter am Polter beträgt danach 48 Euro und ist, trotz einer hohen Nachfrage, „nur“ 20 Prozent höher als in den Vorjahren.
Damit ist der Preis für Brennholz beim Direktbezug aus dem Wald weniger stark gestiegen, als wenn Holzofen- und Kaminbesitzer die Ware beim Holzhändler kaufen, zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes und des TFZ.
Der HKI hat für seine Preisermittlung bundesweit 30 staatliche Forstämter befragt. Insgesamt ist es für den Verbraucher jedoch ausgesprochen schwierig die einzelnen Holzangebote am Markt zu vergleichen. Das fängt bei den verschiedenen Maßeinheiten an und hört bei den unterschiedlichen Liefer- und Verarbeitungskonditionen auf.
Zuletzt waren die Preise für Scheitholz jedenfalls auf sehr hohem Niveau stabil (siehe Grafik).
Brennstoffkosten für Holz, Heizöl, Pellets und Hackschnitzel
Die spezifischen Brennstoffkosten der wichtigsten Brennstoffe – einschließlich Holz – liegen mit 9,9 ct/kWh bei Scheitholz, 8,6 ct/kWh bei Pellets und 9,4 ct/kWh bei Heizöl derzeit sehr nahe beieinander, sagt das TFZ. Danach sind Holzhackschnitzel mit 3,4 ct/kWh (35 % Wassergehalt) bzw. 4,8 ct/kWh (20 % Wassergehalt) weiterhin deutlich kostengünstiger als alle anderen betrachteten Brennstoffe.
Das HKI hat bei seiner Preisbefragung noch einen anderen wichtigen Aspekt berücksichtigt – nämlich die Qualität. „Aufgrund der zunehmenden Forderungen seitens Umweltverbänden und der Politik, dass Holz nicht zur Wärmeerzeugung, sondern ausschließlich für die Erzeugung von Bauholz und Möbeln verwendet werden soll, haben wir in diesem Jahr erstmalig auch die Qualität abgefragt,“ sagt Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI.
„Wir bekamen durchgehend eine klare Antwort: Brennholz ist in der Regel nicht sägefähiges Holz.“
Restfeuchte und Heizwert beachten
Der Raummeter trockenes Hartholz hat nach Aussagen des HKI ungefähr den Heizwert von 200 Litern Heizöl.
Damit Holz umweltgerecht verbrennt, sollte die sogenannte Restfeuchte nicht mehr als 20 Prozent betragen. Bei frischen Scheiten führt der hohe Wasseranteil zu einer unvollständigen Verbrennung, starker Rauchentwicklung und hohen Emissionen.
Erst nach ausreichender Lagerung an einem gut belüfteten und trockenen Ort, erreicht Holz die optimale Restfeuchte und kann als Brennmaterial verwendet werden. Diese kann mit einem Feuchtemessgerät, das im Baumarkt erhältlich ist, überprüft werden. Darüber hinaus beraten Schornsteinfeger und Brennholzhändler zu dieser Thematik.